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Advaita-Vedanta und Schopenhauers Philosophie |
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Arthur Schopenhauers monistische Philosophie * hat viel Gemeinsames mit den altindischen Lehren. Besonders groß ist ihre Übereinstimmung mit der vor allem von Shankara geprägten Philosophie des Advaita-Vedanta. Diese Lehre ist zwar , wie die folgende Darstellung zeigt, im Gegensatz zu Schopenhauers Philosophie theistisch, kommt dieser aber in ihrer streng monistischen Weltauffassung sehr nahe. Laut dem Lexikon der östlichen Weisheitslehren bedeutet das Sanskritwort Advaita in deutscher Übersetzung Nicht-Zweiheit; “ein Zustand, der nur Gott oder dem Absoluten zugeschrieben werden kann; er ist dem Verstand nicht zugänglich, da das ego-gebundene Denken des Wachzustandes aus der Dualität der Subjekt-Objekt-Beziehung nicht herauszutreten vermag”. ** Dementsprechend lehrt der Advaita-Vedanta, “daß die gesamte Erscheinungswelt, Seele und Gott identisch sind. So wie die moderne Physik bei der Untersuchung der subatomaren Teile herausfand, daß Materie aus ständig in Bewegung befindlichen Kraftfeldern von Energie besteht, so erkannten die Weisen (Rishis) des Advaita, daß die Wirklichkeit aus Energie in Fom von Bewußtsein (Chit) besteht und der Mensch durch ego-bedingte Körperidentifizierung mit grobstofflichen Sinnesorganen ein grobstoffliches Universum wahrnimmt. Etwas Wirkliches wird vom Denken überdeckt (Vikshepa) mit der Vorstellung einer sich ständig verändernden Erscheinungswelt aus Namen und Formen (Namarupa). Shankaras bekanntestes Beispiel ist die Schlange, für die man in der Dunkelheit ein Stück Tau hält. Angst, Entsetzen, Herzklopfen werden ausgelöst durch eine Schlange, die nie geboren wurde und nie stirbt, sondern nur in unserem Denken existiert. Wird mit einer Lichtquelle das Tau als solches erkannt, kann es nicht wieder zur Schlange werden ... Der Advaita lehrt, daß wir in unserer Nicht-Erkenntnis das “Tau” (Brahman) ständig mit der Vorstellung “Schlange” (Erscheinungswelt) überdecken. Shankara sagt in einem Sanskrit-Vers: In einem Satz sei es verkündet, Setzt man, wie Schopenhauer annahm, Brahman mit Wille und die Welt der Erscheinungen mit Vorstellung gleich, so wird die erstaunliche Ähnlichkeit mit den Grundaussagen in Schopenhauers Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung deutlich. Arthur Schopenhauer fasste diese Aussagen, die ein hohes Maß an spiritueller Erkenntnis erfordern, mit drei Sanskritworten, die aus den Upanishaden stammen und die er 1826 in sein Manuskript eintrug, zusammen: |
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Tat-twam-asi ***: Das bist du! = Das Brahman ist mit dir (dem Atman) wesensgleich!
Anmerkungen * S. dazu: Der Monismus , die Lehre von der Alleinheit, ** Zit aus: Lexikon der östlichen Weisheitslehren, |
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*** Arthur Schopenhauer, Manuskriptbuch Foliant II, Bl. 193, |
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S. auch > Shankara - Upanishaden - Schopenhauer |
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