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Magnus Schwantje

Magnus Schwantje

über

Arthur Schopenhauer

und den Tierschutz

Magnus Schwantje
(1877-1959)

 Redaktion

Arthur Schopenhauer

Arthur Schopenhauer
(1788-1860)

Magnus Schwantje , geboren 1877 in Oldenburg, war ein Anhänger der Philosophie Arthur Schopenhauers sowie einer der bedeutendsten  Vorkämpfer für den Tierschutz und - damit für ihn selbstverständlich verbunden - auch für die vegetarische Lebensweise in Deutschland. (1)

Schwantje, 1901 - 1904 Vorsitzender des Berliner Tierschutzvereins, gründete  1907 die Gesellschaft zur Förderung des Tierschutzes. Für diese gab er 1912 - 1915 die auch für die Geschichte des Vegetarismus und Tierschutzes in Deutschland wichtige Monatsschrift Ethische Rundschau heraus. Bereits das Titelblatt enthält gleichsam als Leitmotiv Zitate und Porträts von Arthur Schopenhauer und Richard Wagner. So stehen dort gleich am Anfang die Worte Schopenhauers :

Das Mitleid ist die alleinige echt moralische Triebfeder - Die von mir aufgestellte moralische Triebfeder bewährt sich als die echte ... dadurch, daß sie auch die Tiere in ihren Schutz nimmt. 

Magnus Schwantje :  Arthur Schopenhauer

Magnus Schwantje setzte sich bis zu seinem Tod (1959) entschieden für Tierschutz und Vegetarismus ein. Dementsprechend kämpfte er auch gegen die Tierversuche. So führte er zum Beispiel 1903 in Bern eine Disputation über die Vivisektion, in der er die Argumente angesehener Professoren widerlegen konnte. Auch hierbei stimmte Schwantje mit Arthur  Schopenhauer überein, der sich ebenfalls voller Empörung und Abscheu gegen die schon zu seiner Zeit furchtbaren Tierversuche wandte. (2)

Im Mittelpunkt von Schwantjes Ethik stand die Ehrfurcht vor dem Leben. Ganz im Sinne Schopenhauers heißt es dazu im Vorwort seiner 1976 herausgegebenen Gesammelten Werke:

Kernstück der Schwantjeschen Philosophie ist die radikal-ethische Lehre, deren Grundgedanke in der Erkenntnis besteht, daß wir den Antrieb zu allem moralischen Handeln nicht durch ein Gebot der Vernunft, sondern durch das Mitleid empfangen, und daß die Befolgung der sittlichen Gebote mit ihrer Anwendung auf die niedrigsten und  hilflosesten Wesen, die Tiere, zu beginnen hat. (3)

Gerade im Hinblick darauf, dass für Arthur Schopenhauer das Mitleid die Grundlage der Moral war und er dabei die Tiere (selbstverständlich) nicht ausgenommen hatte, dürfte die Einstellung Schopenhauers zum Tierschutz aus der Sicht von Magnus Schwantje von Interesse sein.

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Anmerkungen:

(1) Die obigen Ausführungen zum Leben von Magnus Schwantje beruhen im wesentlichen auf : Wilhelm Brockhaus, Magnus Schwantje (1844-1959) in: “Der Vegetarier”, Heft 1/ 1977). Dieser Beitrag wurde später vom “Vegetarierbund Deutschland”  leicht bearbeitet im Internet (> dort ) veröffentlicht.
 Für ausführlichere Informationen  über Magnus Schwantje sei verwiesen auf das > Magnus-Schwantje-Archiv .

(2) S. dazu > Arthur Schopenhauer - ein früher Tierversuchsgegner.

(3) Zit.  aus: Judith Baumgartner, Vivisektion und radikal-ethische Lehre von Magnus Schwantje. In: Der Vegetarier, Heft 5/1990, S. 203.

> Magnus Schwantje zu Arthur Schopenhauers Philosophie

> Arthur Schopenhauer : Tiere

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