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Zur Lebensphilosophie von Arthur Schopenhauer |
Zeit - Raum - Kausalität : Der “ Satz vom Grunde “ |
Bereits in der Überschrift am Anfang von Schopenhauers Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung heißt es: Die Vorstellung unterworfen dem ´Satze vom Grunde`. Da alles, was wir in unserer Welt wahrnehmen, unsere Vorstellung ist, hat dieser Satz vom Grunde in der Philosophie Schopenhauers zentrale Bedeutung. Schopenhauer ging auch hierbei von Kant aus. Das zeigte sich schon in seiner ersten Veröffentlichung, nämlich in seiner Dissertation Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde, die dann zum erkenntnistheoretischen Fundament seiner Philosophie wurde. Es kann hier nur kurz angedeutet werden, worum es sich in dieser zuerst 1813 veröffentlichten Schrift handelt: Allgemein genommen besagt der Satz vom zureichenden Grunde, daß ´nichts ohne Grund ist, warum es sei` oder auch, ´daß immer und überall Jegliches nur vermöge eines Andern ist`... Mit einer treffenden Metapher gibt Schopenhauer dem Satz vom Grunde eine vierfache Wurzel. (1) Dem Satz vom zureichenden Grunde des Seins , d. .h. von der Aufeinanderfolge der Zeit oder dem Nebeneinandersein im Raum folgt das (2) Kausalitätsgesetz oder der Satz vom Grunde des Werdens , d. h. von den Veränderungen, die in der Zeit eintreten und einander bestimmen, weiter, als drittes, (3) das Motivations-Gesetz, das Gesetz vom zureichenden Grunde des Handelns , der die ganze Reihe der überlegten Handlungen erklärt, d. h. der Handlungen, die mit klarem Bewußtsein eines verfolgten Zieles und der zu seiner Erreichung gebrauchten Mittel ausgeführt werden, und schließlich, als viertes, (4) das Prinzip der Erkenntnis , das die vorangegangenen voraussetzt und umfaßt. * |
* Obiges Zitat ist aus: Arthur Hübscher, Schopenhauer, Biographie eines Weltbildes, > Individuation und der Satz vom Grunde (dort Anm. 7) |
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