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Arthur Schopenhauer : Glauben und Wissen

Zum Glauben ist man kein Philosoph.
             Arthur Schopenhauer (1)              

Arthur Schopenhauer : Glauben

 Die Philosophie hat, als eine Wissenschaft, es durchaus nicht damit zu thun, was  g e g l a u b t  werden soll, oder darf; sondern bloß damit, was man  w i s s e n   kann. Sollte nun Dieses auch etwas ganz Anderes seyn, als was man zu glauben hat; so wäre selbst für den Glauben dies kein Nachtheil: denn dafür ist er Glaube, daß er lehrt was man nicht wissen kann. Könnte man es wissen; so würde der Glaube als unnütz und lächerlich dastehn; etwan wie wenn hinsichtlich der Mathematik eine Glaubenslehre aufgestellt würde. [ ... ]

Jedenfalls sind Beide von Grund aus verschiedene Dinge, die, zu ihrem beiderseitigen Wohl, streng geschieden bleiben müssen, so daß jedes seinen Weg gehe, ohne vom andern auch nur Notiz zu nehmen. (2)                   

Ein gewisser Grad allgemeiner Unwissenheit
        ist die Bedingung aller Religionen ...(3)

Glauben und Wissen verhalten sich
        wie die zwei Schaalen einer Waage:
        in dem Maaße, als die eine steigt,
        sinkt die andere. (4)
                                                     

Anmerkungen

(1) Arthur Schopenhauer , Manuskripte ,
      Pandectae II , S. 280.

(2) Arthur Schopenhauer , Werke in zehn Bänden,
      Zürich 1977  (Zürcher Ausgabe), Band X:
      Parerga und Paralipomena II, S. 398.

(3) Arthur Schopenhauer , a. a. O., S. 282.

(4) Arthur Schopenhauer , a. a. O., S. 383.  

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