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Arthur Schopenhauer

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Arthur Schopenhauer
über
Geselligkeit und Gesellschaft

Die Quelle der Geselligkeit ist die Langeweile,
die innere Leerheit der meisten Menschen ;
die Furcht vor der Einsamkeit treibt sie in die Gesellschaft.
Arthur Schopenhauer *

Die folgenden Textauszüge sind aus: Gustav Friedrich Wagner :
Encyklopädisches Register aus Schopenhauer´s Werken ,
 1. Aufl., Karlsruhe 1909, S. 139 f.
(Stichworte: Geselligkeit , Gesellschaft ).

  • Die meisten Menschen sind nicht gern allein: sie brauchen Gesellschaft, wenigstens ein Buch
    > W I 233.
    Man kann die Geselligkeit betrachten als ein geistiges Erwärmen der Menschen aneinander, gleich jenem
    körperlichen, welches sie bei großer Kälte, durch
    Zusammendrängen hervorbringen
    ( Fabel von den Stachelschweinen )
    > P I 451; P II 689.
     
  • Der Vorzügliche, welcher die Gesellschaft nicht entbehren
    kann, nehme einen Teil seiner Einsamkeit in dieselbe mit;
    er nehme es nicht so genau mit dem, was die Andern sagen
    und befestige in sich, hinsichtlich ihrer Meinungen,
    diejenige Gleichgültigkeit, die das sicherste Mittel ist,
    um stets eine lobenswerte Toleranz zu üben.
    > P I 457 f.; P II 325.
    Die Gesellschaft gleicht einem Feuer, an welchem sich
    der Kluge in gehöriger Entfernung wärmt, nicht aber
    hineingreift, wie der Tor, und sich verbrennt
    > P I 458.
    Die allermeiste Gesellschaft ist so beschaffen, daß, wer sie
    gegen die Einsamkeit austauscht, einen guten Handel macht
    > P I 447.
     

* Obiges Zitat ist aus Wagners Schopenhauer-Register (s.o.). Dort sind die betreffenden Schopenhauer-Quellen genannt:
> W I 369; P I, 339 f., 347 f., 363, 449 f. u. Anm. 452; P II 645. Besonders sei hierzu auf  P I 448 f. (also auf die Aphorismen zur Lebensweisheit ) hingewiesen, wo Arthur Schopenhauer schrieb:

Je mehr Einer an sich selber hat, desto weniger können Andere ihm seyn. Ein gewisses Gefühl der Allgenügsamkeit ist es, welches die Leute von innerm Wert und Reichthum abhält, der Gemeinschaft mit Andern die bedeutenden Opfer, welche sie verlangt, zu bringen, geschweige dieselbe, mit merklicher Selbstverleugnung, zu suchen ...

Was nun andrerseits die Menschen gesellig macht, ist ihre Unfähigkeit, die Einsamkeit, und in dieser sich selbst, zu  ertragen. Innere Leere und Ueberdruß sind es, von denen sie sowohl in die Gesellschaft, wie in die Fremde und auf Reisen getrieben werden.

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