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über das

 Das Ding an sich

 

Ding an sich bedeutet das unabhängig von unserer Wahrnehmung Vorhandene, also das eigentlich Seiende.
Kanten war es = x; mir Wille.

                                              Arthur Schopenhauer , P II 96 

 

Hier geht es um einen Begriff, der in Arthur Schopenhauers Philosophie von zentraler Bedeutung ist. Gustav Wagners nachstehende Kurzfassung einiger diebezüglicher Schopenhauer- Zitate soll die Seite > Der Wille - Das Ding an sich ergänzen und so, hoffentlich, zu einem besseren Verständnis dessen beitragen, was Schopenhauer mit diesem von Kant entlehnten Begriff gemeint hatte. Dabei unterschied Schopenhauer grundsätzlich das Ding an sich, welches er Wille nannte, von seiner Manifestation, also der Form seiner Erscheinung. Diese wird laut Schopenhauer als Vorstellung wahrgenommen.
 

Zitathinweise (aus Wagners > Schopenhauer - Register ,
     Stichwort Ding an sich)

  • Die Annahme eines Dinges an sich ist keineswegs unwahr; vielmehr wäre die Ableugnung  desselben absurd.
    > P I 95.
    Wenn die Objekte nicht leere Phantome sein sollen, so muss ihnen ein Reales, ein Ding an sich zum Grunde liegen.
    > W I 142, 147, 117 f., 21 f., 5; W II 216.
    Die Erscheinungen in der Zeit könnten das flüchtige, dem Nichts zunächst stehende Dasein nicht haben, wenn nicht in ihnen ein Kern aus der Ewigkeit wäre.
    W II 553 f.
    Jede Erscheinung setzt ein Erscheinendes voraus.
    > W II 556.
     
  • Wegen der Beschränkung des Intellekts wird das Verständnis des Wesens der Dinge immer ein limitiertes und relatives  sein und viele Probleme ungelöst lassen.
    > W II 327.
     
  • Die Welt als Vorstellung ist ein abgeschlossenes Ganzes (ein Kerker, Käfig) und hat in ihren eigenen Mitteln keinen Faden, der zu dem Ding an sich führt.
    > W I 596, 118; W II 10 f., 737.
    Das Ding an sich aus der Erscheinung ableiten wollen, ist, wie wenn man aus dem Schatten den Körper erklären wolle.
    > P II 173.
     
  • Was in der Erscheinung durch Raum, Zeit und Kausalität bedingt ist, nämlich Vielheit, Wechsel, Dauer, Materie, gehört dem Ding an sich nicht an.
    > W I 143, 159. 
    Da die Vielheit dem Ding an sich nicht zukommt, so muss es in allen Erscheinungen nur Eines und Dasselbe sein und in jedem Dinge ganz und ungeteilt vorhanden sein.
    > W I 153, 202, 391; W II 311, 362, 365 ff., 371, 739; E 267 f.
     
  • Da dem Ding an sich die Zeit fremd ist, so finden auf ihm auch die Begriffe des Entstehens und Vergehens, des Aufhörens und der Fortdauer, keine Anwendung.
    > W I 201, 324, 328 f., 333, 433;
        W II 542, 547, 553 ff., 564 ff., 570, 575;
        P I 90, 109 f.; P II  286 f.
     
  • Die Erscheinung ist die Manifestation des Dinges an sich.
    > W II 204; P II 188; P I 98.
     
  • Die Unterscheidung zwischen Ding an sich und Erscheinung lehrt die Möglichkeit der Magie.
    > N 109 ff., 126 f.; P I 318; W II 691.
     
  • Die Erscheinungswelt ist die Diversität aller Wesen, Individualität, Egoismus, Hass; die Welt des Dinges an sich ist Identität aller Wesen. Auf diesem Gegensatz beruht auch die ewige Gerechtigkeit.
    > W I 416 ff.                                  

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