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Arthur Schopenhauer : Wunsch und Hoffnung

Jeder Wunsch stirbt bald, wenn keine Hoffnung ihm Nahrung gibt.
                                                  Arthur Schopenhauer , W I, S. 104.

Die folgenden Textauszüge sind aus: Gustav Friedrich Wagner :
Encyklopädisches Register aus Schopenhauer´s Werken ,
 1. Aufl., Karlsruhe 1909, S. 170 und 476
(Stichworte: Hoffnung , Wunsch ).

  • Die Hoffnung verfälscht die Erkenntnis.
    > W II 155, 237, 245; P II 69.
     
  • Das Wesen der Hoffnung liegt darin, dass der Wille den Intellekt nötigt,
    das Gewünschte und Nichterreichbare ihm wenigstens vorzumalen.
    > W II 242 f.; P II 628.
     
  • Die Hoffnung ist die Verwechselung des Wunsches einer Begebenheit
    mit ihrer Wahrscheinlichkeit. Sie lässt alles als wahrscheinlich erscheinen.
    > P II 622; W II 244.
     
  • Platon nennt die Hoffnung den Traum des Wachenden.
    > W II 242.
     
  • Die Hoffnung ist eine Hauptquelle unserer Freuden.
    > P II 317 f.
     
  • Wir sind instinktmäßig mehr zur Hoffnung als zur Besorgnis geneigt.
    > P II 622.
     
  • Bald täuscht uns die Hoffnung, bald das Gehoffte.
    > W II 657.
     
  • Der Mensch wird von der Hoffnung genarrt.
    > P II 306.
     
  •  Die Hoffnung gebiert den Wunsch. Jeder Wunsch stirbt bald,
     wenn keine Hoffnung ihm Nahrung gibt.
     > W I 104.
  • Unterschied zwischen Wunsch und Tat (Wollen):
    Der Wunsch ist der noch im Werden begriffene Willensakt.
    > W I 354; E 17.
     
  • Wünschen kann man Entgegengesetztes; Wollen nur Eines davon.
    > E 17; P II 627 f. .
     
  • Die Erfüllung eines Wunsches kann nie dauernd befriedigen;
    jeder Wunsch gebiert einen neuen; er ändert nur seine Gestalt.
    > W I 105, 196, 217 f., 231, 307, 370, 375, 386, 428, 430;
       W II 170, 657; P II 306.
     
  • Sobald der Wunsch erfüllt ist, hört er auf, für unser Gefühl dazusein.
    > W II 659.
     
  • Die Verneinung des Willens zum Leben , welche alleWünsche aufhebt,
    führt zum höchsten innern Glück.
    > W I 428, 461 f., 486; W II 422.
     
  • Unsere Wünsche verwandeln sich oftmals;
    wir finden etwas anderes als wir suchten: z. B. statt Genuss Belehrung.
    > P I 438 f.
     
  • Es ist leichter, seine Wünsche auf das Minimum herabzusetzen,
    als in ihrer Befriedigung das Maximun zu erreichen.
    > W II 170.

Am alltäglichsten ist die Verfälschung, welche Wunsch und Hoffnung an der Erkenntnis ausüben., indem sie uns das kaum Mögliche als wahrscheinlich und beinahe gewiß vorspiegeln und zur Auffassung des Entgegenstehenden uns fast unfähig machen.
                                                         Arthur Schopenhauer , W II, S.155.

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