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Gjellerup : Upanischaden

Karl Gjellerup : Upanischaden

Karl Gjellerup
(1857-1919)

Die folgende Darstellung ist aus einem Beitrag  von Karl Gjellerup. Er wurde in den Preußischen Jahrbücher (95. Band, Heft 1, Januar 1899,  S. 27 ff.) veröffentlicht, und zwar unter dem Titel  Die Upanischaden. Sechszig Upanishaden, übersetzt von P. Deußen.  

Der Arthur-Schopenhauer- Studienkreis hat den Beitrag von Karl Gjellerup zum Thema  Die Upanischaden und Schopenhauer ausgewählt, weil er durchaus sachkundig und zugleich auch verhältnismäßig leicht verständlich ist. Das mag daran liegen, dass Gjellerup sich nicht nur mit den in Indien entstandenen Religionen, und zwar besonders mit dem Buddhismus, näher befasst hatte, sondern auch ein bedeutender Schriftsteller war. So erhielt er 1917 den Literaturnobelpreis “ für seine vielseitig reiche und von hohen Idealen getragene Dichtung”. In Dänemark als Sohn eines Pastors geboren, wurde er nach dem Abschluss seines Theologiestudiums Schriftsteller. Seit etwa 1885   in Deutschland lebend, schrieb er seit etwa 1894 auch in deutscher Sprache. Hierbei war Arthur Schopenhauer einer seiner Vorbilder.

Wie aus dem Beitrag von Gjellerup erkennbar ist, orientierte dieser sich nicht nur sprachlich, sondern auch philosophisch an Schopenhauer. Manche seiner Aussagen zur Übereinstimmung Schopenhauers mit den Upanischaden sind jedoch etwas problematisch.(1)

Dieser Beitrag ist auch als Zeitdokument aufschlussreich, denn er wurde gegen Ende des 19. Jhs. veröffentlicht. Es war die Zeit, in der das Interesse an den “ indischen ” Religionen  im Zusammenhang mit Schopenhauer in Deutschland einen Höhepunkt erreicht hatte. Die indologische Forschung ist sich inzwischen weitgehend einig, dass die Upanischaden nicht - wie es  Gjellerup darstellt - reiner Monismus sind, bei dem die Einzel- mit der Weltseele (Atman = Brahman) identisch und die Vielheit nur Täuschung (Maya) ist. Zumindest in den älteren Teilen gehen die Upanischaden  von einer real bestehenden Vielheit aus. (2)

Schon weil ihre Texte aus wahrscheinlich mehr als zwei Jahrtausenden stammen, sind die Upanischaden nicht ohne Widersprüche. Auch deshalb gelten Gjellerups Aussagen nicht unbedingt für die Upanischaden insgesamt, sondern nur für Teile von ihnen.. Diese Teile dürften aber zu den philosophisch bedeutendsten der Upanischaden gehören. Somit ist Gjellerups Beitrag trotz mancher berechtigter Einwendungen im wesentlichen nicht überholt.

Der Beitrag wurde durch einige in Klammern gesetzte Erläuterungen ergänzt. Zur besseren Lesbarkeit wurden besonders wichtige Worte durch Fettschrift hervorgehoben und der Text durch Absätze mit Zwischenüberschriften stärker gegliedert. Die Rechtschreibung wurde nur in wenigen Fällen korrigiert, wobei jedoch die von Gjellerup verwendete  Schreibweise  Upanischaden  (statt wie jetzt üblich: Upanishaden) beibehalten worden ist.
 

Anmerkungen:
(1) Hierzu sei verwiesen auf: Helmuth von Glasenapp,
Das Indienbild deutscher Denker, Stuttgart 1960,
Kap. 7 ( Schopenhauer ), S. 68 ff.
(2) Weiteres dazu > hier .
                                                                                                                 Inhaltsverzeichnis

> Teil 1 :  Schopenhauer - Upanischaden - Geheimlehre

> Teil 2 :  Das All und das Eine : Brahman = Atman
( Tat Tvam Asi )

> Teil 3 :  Pantheismus - Pessimismus - Buddhismus - Vedanta

> Teil 4 :  Erkenntnis - Handlung - Ethik - Entsagung - Karma - Wiedergeburt

> Teil 5 :  Brahman - Nirvana - “ Nichts “ - Buddhismus - Schopenhauer  

> Weiter

S. auch:

> Schopenhauer : Oupnekhat   ( Upanischaden )                

> Kurzeinführung  ( zu den Upanischaden )

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