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Arthur Schopenhauer

 Zitate zu seiner Lebensphilosophie

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Zweifellos ist Arthur Schopenhauer heute ein weltweit bekannter Philosoph. Zu seinen Lebzeiten jedoch war er  -  mit Ausnahme seines letzten Lebensjahrzehnts -     fast unbekannt. Von  der akademischen Philosophie wurde Schopenhauer nur sehr zögernd zur Kenntnis genommen. So fand Schopenhauer seine Anhänger und Verehrer besonders  in Kreisen außerhalb  der Universitäten. Vor allem seine Aphorismen zur Lebensweisheit trugen erheblich zu  seiner Bekanntheit bei. Aus seinen Aphorismen stammen viele Zitate, die in Kalendern u. dgl. zu finden sind. Dementsprechend ist Schopenhauer auch in Zitatensammlungen stark   vertreten.  Ein Beispiel hierfür ist Das Große Krüger Zitaten Buch  (2. Aufl., Frankfurt a. M. 1981; S.  339 ff.). Es enthält 136 Schopenhauer-Zitate, davon 28 aus Die Welt als Wille und Vorstellung, 44 aus Parerga und Paralipomena Teil I sowie 38 aus Teil II und 26 aus dem Nachlass und den Briefen. Der hohe Anteil an Zitaten aus Parega I ist verständlich, denn dort sind die Aphorismen enthalten.

Ein weiteres Beispiel ist Der große Zitatenschatz (8. Aufl., Augsburg 2007) mit über 30 Schopenhauer-Zitaten, davon unter den Stichworten:

  • Bösartigkeit (S. 34)
    Glaubt ihr wirklich, ... die Mörder, die ihr rädern seht, seien allein so schlecht unter allen? Seht ihr nicht, dass viele dasselbe wie jene täten, wenn sie nur könnten?
     
  • Bücher und Leser (S. 40)
    Um das Gute lesen zu können, ist es Bedingung, dass man das Schlechte nicht lese.
     
  • Charakterzüge (S. 43)
    Bei reiferer Erfahrung sehen wir die Unbiegsamkeit der menschlichen Charaktere ein, wie kein Flehen, noch Vorstellen, noch Beispiel geben, noch Wohltun sie dahin bringt, von ihrer Art zu lassen, sonder vielmehr ein jeder seine Handlungsweise, Denkungsart und Fähigkeit mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes durchführen muss.
     
  • Feindschaft (S. 119)
    Die Freunde nennen sich aufrichtig. Die Feinde sind es.
     
  • Freude (S. 129)
    Große lebhafte Freude lässt sich schlechterdings nur denken als Folge großer, vorhergegangener Not, denn zu einem Zustande dauernder Zufriedenheit kann nichts hinzukommen als etwas Kurzweil oder auch Befriedigung der Eitelkeit.
     
  • Genie (S.149)
    Ein Genie ist ein Mensch, in dessen Kopfe die Welt als Vorstellung einen Grad mehr Helligkeit erlangt hat. ...

    Das Talent gleicht dem Schützen, der ein Ziel trifft, welches die Übrigen nicht erreichen können, das Genie dem, der eins trifft, bis zu welchem sie nicht einmal zu sehen vermögen.

     
  • Gott (S. 187)
    In jeder menschlichen Unternehmung ist nämlich etwas, das nicht in unserer Macht steht und nicht in unsere Berechnung fällt. Der Wunsch dieses für sich zu gewinnen, ist der Ursprung der Götter.
     
  • Klugheit (S. 228)
    Die höchste intellektuelle Eminenz (Klugheit) kann zusammen bestehen mit der ärgsten moralischen Verworfenheit.
     
  • Liebe und Erotik (S. 262)
    Der einzige Mann, der wirklich nicht ohne Frauen leben kann, ist der Frauenarzt.
     
  • Medizin (S. 292)
    Es gibt nur eine Heilkraft, und das ist die Natur.
     
  • Moral (S. 314)
    Moral predigen ist leicht, Moral begründen schwer.
     
  • Musik (S. 316)
    Das unaussprechlich Innige aller Musik, vermöge dessen sie als ein so ganz vertrautes und doch ewig fernes Paradies an uns vorüberzieht, so ganz verständlich und doch so unerklärlich ist, beruht darauf, dass sie alle Regungen unseres innersten Wesens wiedergibt ... 
     
  • Schöpfung, Welt und Universum (S. 402)
    Es kann so weit kommen, dass manchem die Welt, von der ästhetischen Seite betrachtet, als ein Karikaturenkabinett, von der intellektuellen als ein Narrenhaus und von der moralischen als eine Gaunerherberge erscheint.
     
  • Tiere (S. 451 und 453)
    Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen. ...
     
    Wundern darf es mich nicht, dass manche die Hunde verleumden; denn es beschämt zu oft leider den Menschen der Hund.

     
  • Wandel und Beständigkeit (S. 509)
     Der Wechsel ist das Beständige.
     
  • Weisheit (S. 513)
    Ein Weiser ist man nur unter der Bedingung, in einer Welt von Narren zu leben.

Obige kleine Auswahl von Zitaten zeigt deutlich, wie sehr es Arthur Schopenhauer verstand, anschaulich, leicht eingängig und auch zuweilen mit Humor Lebensweisheiten in einfache Worte zu fassen. So hatte Schopenhauer in seinen Aphorismen zur Lebensweisheit und anderen Werken beispielhaft vorgeführt, was er von guter Schriftstellerei erwartete, nämlich, dass man ... denken soll wie ein großer Geist, hingegen die selbe Sprache reden soll wie Andere. Man brauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge (Parerga und Paralipomena II, Über Schriftstellerei und Stil).

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