Julius Frauenstädt, den Arthur Schopenhauer als seinen “Erzevangelisten” bezeichnete, veröffentlichte 1871, also etwa ein Jahrzehnt nach Schopenhauers Tod (1860), ein zweibändiges Werk zur Philosophie Schopenhauers. Er nannte es Schopenhauer-Lexikon. Ein philosophisches Wörterbuch nach Arthur Schopenhauers sämmtlichen Schriften und handschriftlichem Nachlaß. Er war hierzu bestens legitimiert, denn Schopenhauer hinterließ Frauenstädt testamentarisch seinen handschriftlichen Nachlaß und die Verlagsrechte an seinen Werken.(1)
Dass Frauenstädt ganz besonders kompetent war, dieses Lexikon zur Philosophie Schopenhauers zusammenzustellen, geht auch aus einem Brief Schopenhauers an Frauenstädt hervor. Hierin lobte ihn Schopenhauer, “weil Sie [also Frauenstädt] nicht nur eine vollständige Kenntniß und Verständniß meiner Philosophie haben, sondern so tief eingedrungen sind und sie so durchdacht und durchdrungen haben, daß Sie so viel davon wissen, wie ich selbst [...] und durch das viele Studium sind Sie so zu Hause in meinen Schriften, daß Sie aus den entlegensten Winkeln heranschleppen, was Sie eben brauchen, oft Dinge, die 40 Jahre von einander abgefaßt sind”.(2)
Die Redaktion des Arthur-Schopenhauer-Studienkreises hat zur Ergänzung seiner Darstellung der Philosophie Schopenhauers im folgenden Auszüge aus dem Schopenhauer-Lexikon ausgewählt, wobei die Rechtschreibung - von Ausnahmen abgesehen - nicht geändert wurde.(3) Zunächst sei jedoch auf auf das > Vorwort verwiesen, in welchem Frauenstädt den besonderen Wert seines Lexikons erläuterte.
Anmerkungen (1) S. dazu auch > Arthur Schopenhauer aus Sicht von Julius Frauenstädt .
(2) Brief Schopenhauers an Frauenstädt vom 28.01.1854, in: Arthur Schopenhauer. Gesammelte Briefe. Hrsg. von Arthur Hübscher. 2. Aufl., Bonn 1987, S. 328.
(3) Bei einigen Stichworten wurde zum besseren Auffinden durch Suchmaschinen die moderne Schreibweise verwendet, so z. B. Tiere statt Thiere oder Autorität statt Auctorität.
Inhaltsverzeichnis (Stichworte)
Aberglaube
Affekt
All-eins-Lehre
Atheismus
Beifall
Beispiel
Besonnenheit
Besserung
Bewusstsein
Bücher / Büchertitel
Das Unbewusste
Denken
Denker
Glaube
Glaubenslehren
Gnade - Gnadenwirkung - Gnadenwahl
Klugheit
Kunst und Kunstwerk
Natur - Moral
Natur - Urkraft
Das selige Nichts
Pantheismus
Ruhm
Seele
Selbsterkenntnis
Teufel
Weitere Stichworte (Schopenhauer-Online-Lexikon):
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