|
|
|
Die Menschen sind die Teufel der Erde, und die Thiere die geplagten Seelen.(1) Obige Zeilen schrieb Arthur Schopenhauer auf die erste Seite seines Manuskriptes, das er 1852 zu Frankfurt am Main unter dem bezeichnenden Namen Senilia angefangen hatte. Da er es acht Jahre vor seinem Tod ( + 1860) geschrieben hatte, sind sie das Ergebnis seiner langjährigen Lebenserfahrungen und Einsichten. An zahlreichen Stellen seiner Schriften trat Schopenhauer für den Schutz der Tiere ein, wobei er z. B. in der Parerga und Paralipomena II die Hoffnung äußerte: Erst, wenn jene einfache und über allen Zweifel erhabene Wahrheit, daß die Thiere in der Hauptsache und im Wesentlichen ganz das Selbe sind, was wir, in´s Volk gedrungen seyn wird, werden die Thiere nicht mehr als rechtlose Wesen dastehn und demnach der bösen Laune und Grausamkeit jedes rohen Burschen preisgegeben seyn; ...(2) Nun, wenn man etwa an die Massentierhaltung und die vielen anderen alltäglichen Tierquälereien - die oft sogar wie im Falle der Tierversuche legalisiert sind - denkt, dann hat sich trotz der Tierschutzgesetze seit Schopenhauer wenig geändert. Der vermeintliche “Pessimist” war, was das Verhältnis von Mensch und Tier angeht, offenbar noch zu optimistisch: Jedenfalls hätte Arthur Schopenhauer wohl auch heute noch den eingangs zitierten Satz in sein Manuskript schreiben können - leider. Wenn die Tiere laut obigem Schopenhauer-Zitat “in der Hauptsache und im Wesentlichen ganz das Selbe sind” wie der Mensch (3), dann ist schon deshalb die in unserer Rechtsordnung legitimierte völlige Rechtlosigkeit der Tiere geradezu schreiendes Unrecht. Es gilt, worauf Schopenhauer vor mehr als 150 Jahren hinwies: Nicht Erbarmen, sondern Gerechtigkeit ist man dem Thiere schuldig, - und bleibt sie meistens schuldig ... (4)
|
|
|
|
|