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Arthur Schopenhauer : Meinungen

Denken können Wenige, aber Meinungen wollen Alle haben.
Arthur Schopenhauer , HNF, S. 29.

Zitathinweise
(aus Wagners  > Schopenhauer - Register , Stichwort Meinungen )

  • Die allgemeine Meinung ist eigentlich bloß die Meinung zweier oder dreier Personen, welche Autorität über Andere haben, die ihnen darauf hin beistimmen. Diese glauben dann wieder Andere, ohne zu urtheilen. Schließlich werden es so viele, daß die wenigen Urtheilsfähigen zum Schweigen gezwungen sind.
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    HNF 29, 39.
    Die Journalisten sind die Meinungsverleiher von Profession.
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    W II 98, HNF 40.
     
  • Die gewöhnlichen Köpfe beschäftigen sich nur mit dem Vergleichen und Abwägen fremder Meinungen, nicht mit den Dingen selbst.
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    P I 173.
     
  • Die Allgemeinheit einer Meinung ist kein Beweis, nicht einmal ein Wahrscheinlichkeitsgrund ihrer Richtigkeit.
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    HNF 28f.
     
  • Es ist schwer, wenn Alle, die uns umgeben, anderer Meinung sind, nicht durch sie wankend zu werden.
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    P I 469.
    Wer etwas Großes leisten will, muß die Meinungen seiner Zeitgenossen für nichts achten.
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    P I 421; P II 507.
     
  • Die Wetterfahne täglich wechselnder Meinungen.
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    P II 65.
     
  • Jeder mißt uns nach seinem Maßstab und dichtet uns seine Kleinheit an.
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    P II 495 Anm.
     
  • In der Gesellschaft ist Gleichgültigkeit gegen fremde Meinungen das sicherste Mittel, stets die lobenswerthe Toleranz zu üben.
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    P II 458.
    Um uns gegen fremde, der unsrigen entgegengesetzte Ansichten geduldig zu machen, müssen wir uns erinnern, wie häufig wir selbst, über den selben Gegenstand, unsere Meinung gewechselt haben.
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    P II 14 f.
    Man bestreite keines Menschen Meinung, da man nie fertig würde, ihm alle Absurditäten auszureden.
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    P I 493.
     
  • Die hohe Meinung Anderer ist leichter durch Schweigen, als durch Sprechen zu erlangen.
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    P I 380.
     
  • Meinungen wechseln nach Zeit und Ort: aber die Stimme der Natur bleibt sich stets gleich.
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    W II 530; W I 331.
     
  • Der Wahn, auf die Meinung Anderer hohen Werth zu legen, bietet Dem, der die Menschen zu beherrschen, oder sonst zu lenken hat, eine bequeme Handhabe dar.
    >
    P I 376. 

Während Jeder sich schämen würde, in einem geborgten Rock, Hut oder Mantel herumzugehen, haben sie Alle keine anderen, als geborgte Meinungen, die sie begierig aufraffen, wo sie ihrer habhaft werden, und dann, sie für eigen ausgebend, damit herumstolziren. Andere borgen sie wieder von ihnen und machen es damit ebenso.
                             Arthur Schopenhauer , W II, S. 98.

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